Was bedeutet Akzeptanz?

Wir leben in einer Welt, in der wir vermeintlich vieles kontrollieren können. Die Uhr bestimmt unsere festen Arbeitszeiten, Verträge bestimmen unsere Gehälter, wie und wo wir wohnen können, ja sogar Heiratsverträge sollen die Ehe in geregelte Bahnen lenken, sodass wir nicht enttäuscht werden. Ein ganzes Justizsystem ist damit beschäftigt die Regeln der Gesellschaft umzusetzen. Für unkontrollierbare Risiken schließen wir dennoch Versicherungen ab, um selbst hier ein Maß an Sicherheit zu erhalten. Doch im Grunde genommen leben wir in einer Welt, in der oftmals der Zufall bestimmt. Tagtäglich sind wir Zeugen, dass das, was wir wollen, unerfüllbar ist, weil die Handlung einer anderen Person die Erfüllung unseres Bedürfnisses verhindert. Dies ist generell unangenehm, da wir mit anderen Menschen verbunden und in Harmonie sein wollen – wir brauchen Beziehungen und möchten uns auf sie verlassen können. Gleichzeitig möchten wir, dass unsere Bedürfnisse erfüllt werden.

Wenn wir aber nicht bekommen, woran wir glauben, dass es uns zusteht, dann entstehen Wut, Trauer und Leid. “Ich habe nicht bekommen, worauf ich ein Recht habe.; Ich wurde so tief verletzt…” Je mehr wir solchen Überzeugungen (dass wir Opfer sind) nachhängen, desto mehr leugnen wir die Natur des Lebens und desto mehr leiden wir.

Als Menschen wurden wir gegen unseren Willen geboren und werden gegen unseren Willen sterben. Das Leben in dem wir uns Stabilität und Sicherheit wünschen, ist in Wahrheit von einem permanenten Wandel umgeben. Alles um uns herum verändert sich, wächst, oder zerfällt. Diese permanente Veränderung als Grundbaustein des Lebens zu akzeptieren befreit uns vom Leid des Anhaftens.

Akzeptanz ist ein Grundelement der Gewaltfreien Kommunikation, denn sie bedeutet, dass ich die Vielfalt der Bedürfnisse anderer Menschen akzeptiere. Hinter jeder Handlung, die eventuell meinen Wünschen, meiner Absicht entgegensteht, liegt das Bedürfnis eines anderen Menschen zugrunde. Erst, wenn wir dies anerkennen, können wir in eine Verbindung, also in einen kreativen Austausch, mit dem anderen treten und sehen, wie wir unsere unterschiedlichen Bedürfnisse regeln können. Durch Akzeptanz entsteht Entspannung. Akzeptanz ist die Woge der Vielfalt.

Oftmals müssen wir erkennen, dass unsere Bedürfnisse unerfüllbar sind: Sei es, wir werden im Straßenverkehr angehupt oder ausgebremst. Wenn wir uns dann in das Leben des anderen, der uns behindert oder schlecht behandelt hat, hineinversetzen und erkennen, dass seine Handlung ein Ausdruck seines Lebens, seiner eventuellen Probleme ist, dann können wir dies leichter akzeptieren und uns von Wut, Trauer und Leid befreien. In der GFK lernen wir, dass die Handlungen und Gefühle anderer der Ausdruck ihrer Bedürfnisse sind und nicht darauf abzielen uns zu schaden. Denn die Handlungen anderer sind nie die Ursache für unsere Gefühle – sie sind die der Auslöser dafür. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Handlungen und Bedürfnisse, indem wir die der anderen als deren Lebensausdruck akzeptieren ohne sie verändern zu wollen.

GFK KURSTERMINE IN BERLIN:

GFK Einführungskurs:  18.-19. Mai 2024

English NVC-course: September 7th-8th 2024

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Narzissmus

Fehlende Kommunikation von Wertschätzung ist eine der Hauptursachen und das Terrain des Narzissmus. Dieser ist kein rein individuelles Problem einer kleinen Minderheit, die mit der

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„Was ist gerade lebendig in dir?“ Eine authentische Sprache basiert genau auf dieser Frage. Um ehrlich und kraftvoll auszudrücken, was wir wahrnehmen, fühlen und brauchen,

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Scham & Schuld

Scham ist das destruktivste Gefühl für uns selbst, das wir spüren können. Es bedeutet „ich habe etwas getan, das es rechtfertigt bestraft zu werden“. Scham

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Jeder Mensch braucht Nähe, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Nähe entsteht durch Verbindung und Vertrauen. Nähe beinhaltet Wertschätzung, Akzeptanz, Präsenz. Menschen die keine

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Ein Bedürfnis ist ein fundamentaler Zustand den wir brauchen, um uns wohl zu fühlen. Sind wesentliche Bedürfnisse unerfüllt, dann leiden wir und haben unangenehme Emotionen

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Social Media

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Vorwürfe & mehr

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GFK & Buddhismus

Fernöstliche Philosophie im nichtreligiösen Sinn oder auch „Buddhistische Psychologie“ wie sie manchmal genannt wird, hatte schon in den 40er Jahren Einfluss auf Psychologen wie z.B.

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Sich selbst mit seinen Gefühlen zu zeigen und transparent zu sein, kann durchaus Angst machen, da wir immer wieder die Erfahrung machen, dass wir daraufhin

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Unser Leben und unsere Persönlichkeit bestehen aus fragmentieren Anteilen. Zum Beispiel: Der eine Teil von uns hat Lust auf Fleisch, der andere Teil von uns

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Wenn die Erfüllung eines Bedürfnisses nicht möglich erscheint, weil dem bestimmte Überzeugungen in uns entgegenstehen, dann entsteht ein Innerer Konflikt und wir versuchen dann durch

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Jeden Menschen beschäftigt irgendwann die Frage “wozu lebe ich?”. Und eigentlich gibt es darauf keine allgemein gültige Antwort, außer vielleicht die der Evolution: wir leben

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